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Die Suche nach dem Glück


"Wenn die Regierung nicht in der Lage ist, das Volk glücklich zu machen, dann hat sie keine Existenzberechtigung." - So übersetzen deutsche Kommentatoren den entsprechenden Passus in der Verfassung des Königreichs Bhutan.
 
Und in der Unabhängigkeitserklärung der USA nimmt "The Pursuit of Happiness" eine zentrale Rolle ein, was ins Deutsche für gewöhnlich mit dem "Streben nach Glück" übertragen wird. Im Gegensatz zu Bhutan sollen die US-Bürger ihr Glück also nicht direkt von der Regierung überreicht bekommen, sondern diese räumt ihnen immerhin das Recht ein, nach eigenem Ermessen danach zu streben.
 
Das Wort "Glück" stammt vom mittelalterlichen "Gelucke" ab. Das Gelucke ist verwandt mit dem Verb "gelingen". Glück ist also das Gelungene. Und so hatten die Zimmerleute des Mittelalters immer dann ein Gelucke, wenn ihr neu fertiggestellter Dachstuhl schön ebenmäßig im Lot stand, so wie oben im Bild dargestellt.
 
Zu schade, dass es heutzutage in unserem Leben so viele von uns nicht beeinflussbare Faktoren gibt, die dem guten Gelingen unserer Vorhaben entgegenstehen können. So verwundert die Nachricht aus den USA nicht, wonach dort jeder dritte Einwohner im Laufe seines Lebens schon einmal psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen musste, weil die psychischen Probleme zu  massiv wurden, um noch allein damit klarkommen zu können.
 
Jeder Dritte, das ist viel, angesichts der Fülle an uns zur Verfügung stehender moderner Technik, die unser Leben doch eigentlich bedeutend einfacher und bequemer machen sollte, im Vergleich zum beschwerlichen Alltag, den unsere Vorfahren zu bestreiten hatten.
 
Nun berichtete der deutsche Rundfunk dieser Tage über indische Schulen. Dort werde den Kindern ein Unterrichtsfach namens Happiness angeboten. Die Kinder sollen lernen "aus sich heraus" ausgeglichen und frohgemut zu sein. Deshalb beginnt dort jede Unterichtsstunde im Fach Happiness so wie sie endet: mit einer stillen Phase gemeinsamer Meditation.
 
Wäre es nicht schön, wenn alle Menschen in den Genuss einer Happiness-Strategie kommen könnten, mit dem Ziel, dass wir es irgendwann schaffen, an jedem Tag uneres Lebens mit uns selbst im Reinen zu sein, ganz egal, ob bei uns gerade alles planmäßig verläuft oder ob gerade einiges schiefgeht?

Die indischen Schulen erinnern sich dankenswerterweise wieder an alte yogische Traditionen. Denn erfahrene Yogis wussten seit jeher: "Wenn du die Kontrolle über deine Gedanken und Emotionen erlangen möchtest, dann musst du dich nach innen wenden".

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"Alles was ich tun kann ist, es zu versuchen" (All i can do is try)

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